Das grosse Porter-Piloten-Stelldichein

Knapp zwei Monate nach der Auslieferung des letzten in Stans gebauten Pilatus Porter trafen sich am 11. Februar rund 50 Pilatus Porter-Pilotinnen und Piloten auf dem Flugplatz Bleienbach. Da wurden Erinnerungen wach und alte Freundschaften wiederbelebt.

Von Franz Wegmann

Nach dem Begrüssungskaffe liess Rolf Böhm (Bild oben) die Anfangszeit des Porters wieder auferstehen. Er hatte vor knapp 64 Jahren den ersten Flug mit dem Prototyp des Pilatus Porters gemacht. Grosse Bewunderung zollte er dem visionären Konstrukteur Henri Fierz, der das Projekt mit sicherem Gespür verwirklichte. Schon beim zweiten Flug des neuartigen Kleintransporters der Luft nahm er als Passagier im Porter Platz. Die Dhaulagiri-Expedition von Max Eiselin 1960 machte das neue Flugzeug weltbekannt, und für Rolf Böhm begannen intensive Jahre, in denen er den Porter und den späteren Turbo-Porter in der ganzen Welt vorführte und dabei auch politische Prominenz an Bord hatte.

Das zweite Referat bestritt Hans Galli. Er erzählte vor allem von seinen Flügen mit dem PC-8 Twin Porter. 1968 hatte Pilatus entschieden, die Weiterentwicklung ihres Erfolgsflugzeuges an der ILA in Hannover zu zeigen und es vorgängig in Stans unter dem Motto «Offizieller Erstflug des Pilatus Twin Porter» geladenen Gästen vorzuführen (den effektiven Erstflug hatte bereits im Jahr zuvor Rolf Böhm durchgeführt). Das ganze Projekt scheiterte schliesslich aus verschiedenen Gründen, der PC-8 blieb ein Einzelstück.

Der PC-8 Twin Porter blieb ein Einzelstück

Nach dem Mittagessen trug Walter Spychiger Reminiszenzen zum Einsatz des Turbo Porters als Sprühflugzeug vor und Roland Longoni schilderte, wie er als Pilot dramatische Momente erlebt hatte, als bei einem missglückten Fallschirmabsprung die Springerin am Flugzeug hängen blieb und bewusstlos wurde. Der Vorfall endete glücklicherweise äusserst glimpflich.

Den Abschluss des sehr familiären Pilotentreffens bildete eine Führung durch das interessante Fliegermuseum Oberaargau, das unterdessen so Kleinode beherbergt wie den legendären Comte AC-4 HB-IKO (auch von Henri Fierz konstruiert und unter anderem von Walter Mittelholzer als Fotoflugzeug benützt), den Nachbau des Nieuport 23C-1 HB-RNA der Nieuport Memorial Flyers und ein Exemplar des in Bleienbach entwickelten MD3-160 Swiss-Trainers als SME Aero Tiga in den Farben der malaysischen Luftwaffe. Den Gastgebern Peter Dätwyler, Beat Trösch und Ueli Siegenthaler sei gedankt für das mustergültig organisierte Piloten-Treffen!